Es gibt typische Symptome einer Depression, die mehr oder weniger stark auftreten können. Das Krankheitsbild variiert von Person zu Person, d.h. nicht alle Symptome müssen zu jeder Zeit auftreten, um die diagnostischen Kriterien einer Depression zu erfüllen.
Zu den häufig auftretenden Symptomen zählen: Gedrückte Stimmung, Verminderung von Antrieb und Aktivität, innere Unruhe, Freude- und Interessenslosigkeit, Konzentrationsprobleme, sozialer Rückzug, ausgeprägte Müdigkeit und Erschöpfung, diverse körperliche Symptome (Herzklopfen, Schmerzen, Engegefühl in der Brust, Schwindel…) Schlafprobleme, Gefühle von Schuld und Wertlosigkeit, negative/pessimistische Zukunftsvorstellungen, Grübeln.
Habe ich eine Depression?
Der Verdacht an einer Depression erkrankt zu sein verstärkt sich, wenn Sie die folgenden zwei Fragen mit „JA“ beantworten. 1) Fühlten Sie sich im letzten Monat häufig niedergeschlagen, traurig, bedrückt oder hoffnungslos? 2) Hatten Sie im letzten Monat deutlich weniger Lust und Freude an Dingen, die Sie sonst gerne tun?
Warum habe ich eine Depression?
Die Entstehungsbedingungen von Depressionen sind vielschichtig. So können akut belastende Ereignisse (wie z. B. Trennung, Jobverlust oder andere starke Lebensveränderungen) anhaltender Stress und Überlastung, lebensgeschichtlich negativ geprägte Gedankenmuster und Überzeugungen, wie auch die Vernachlässigung eigener Bedürfnisse, und Ausrichtung auf die Bedürfnisse anderer, zur Entstehung einer Depression beitragen. Zudem können Depressionen als Folge von traumatischen Erfahrungen auftreten, körperliche Erkrankungen begleiten und biologische Faktoren zur Entstehung beitragen.
Wie kann man eine Depression behandeln?
In meiner Arbeit ist mir eine individualisierte Behandlung besonders wichtig. Nach Abklärung und Einordnung der Symptome, ist der nächste, wichtige Schritt gemeinsam mögliche Entstehungsbedingungen und aufrechterhaltende Faktoren zu erfassen bzw. auszuschließen. Auf Basis dessen erfolgt dann die individualisierte Zielsetzung und Behandlung. Diese kann Methoden zur Umstrukturierung von negativen Gedanken, Umlernen von Verhaltensmustern, Stärkung der Selbstsicherheit und Konfliktfähigkeit, Verbesserung der Selbstfürsorge oder auch Aufarbeitung alter Belastungen und Aktivierung von vorhandenen Ressourcen und Problemlösefähigkeiten beinhalten.
Was kann ich unabhängig von der Behandlung tun?
Beim Hausarzt oder Internisten Blutwerte checken lassen. Manche Mängel (z.B. Vit D) verstärken depressive Zustände, ebenso wie z. B. Fehlfunktionen der Schilddrüse. Bei Frauen können hormonelle Faktoren maßgeblich zum psychischen Wohlbefinden beitragen. Eine fachärztliche Abklärung (Gynäkologie) ist hier ratsam. Auch ist es wichtig für ausreichend Tageslicht zu sorgen. Idealerweise natürlich gepaart mit einem kleinen Spaziergang. Wenn das nicht möglich ist, eine Runde Tageslicht am Balkon oder vor dem offenen Fenster abholen. Alternativ eine Tageslichtlampe besorgen. Beschäftigen Sie sich zudem mit den Fragen „Was tut mir gut?“ und „Was hat mir früher gut getan?“. Ist irgendetwas davon derzeit umsetzbar?